Der Tölt

Der Tölt ist das Hauptmerkmal der Islandpferde. Er ist nahezu erschütterungsfrei zu sitzen und auch für unebenes Gelände geeignet. Man kann den Tölt vom langsamen Tempo bis ins Renntempo reiten. Am Turnier wird der Tölt in zwei verschiedenen Prüfungen vorgestellt, beim Zügelüberstreichen und bei den Tempounterschieden, wobei selten ein Pferd für beide Disziplinen geeignet ist.

Prinzipiell hat der Tölt dieselbe Fußfolge wie der Schritt, allerdings ist der Tölt, im Gegensatz zum Schritt, eine gelaufene und keine schreitende Gangart. Im Tölt ist immer mindestens ein Bein am Boden, das bedeutet, er hat keine Sprungphase, und genau dieses Merkmal macht ihn so bequem zu sitzen. Die Hufe fußen in folgender Reihenfolge ab: hinten links, vorne links, hinten rechts, vorne rechts.

Eine universal geltende Tölthilfe gibt es nicht, weil jedes Pferd eine andere Gangveranlagung hat. Wichtig ist die Qualität des Schritts vor dem Übergang. Steht das Pferd locker am Zügel und arbeitet es positiv mit, dann wird die Hinterhand durch treibende Hilfen aktiviert, und der Übergang kann kommen. Im Tölt bleibt der Reiter aufgerichtet, hält Körperspannung und fasst die Zügel etwas kürzer als im Schritt. Das Töltreiten ist eine Gratwanderung zwischen Losgelassenheit und positiver Spannung, zwischen zu viel und zu wenig Einwirkung. Oft wird beim Töltreiten zu viel über die Hand geritten, das Pferd wird nach oben gezogen und in den Tölt getrieben. Das Pferd sollte sich von selbst aufrichten und die Hinterhand vermehrt belasten, ohne ständiges Ziehen am Zügel.